GEDENKGOTTESDIENST FÜR VERSTORBENE KREBSPATIENTEN

Ein Gottesdienst unter Beteiligung des Personals für Verstorbene Krebskranke und ihre Angehörigen in der Kapelle und seit der Pandemie in der Innenstadt Mindens. Das machte bisher immer deutlich, dass im Krankenhaus Sterben und Tod nicht einfach nur mit allen Mitteln bekämpft und als Möglichkeit ausgeblendet wird, wie es noch im 20. Jahrhundert in den Kliniken meist der Fall war. Heutzutage – und damit liegt das Johannes-Wesling-Klinikum im Trend der Zeit – werden Sterben und Tod als Aufgaben des Lebens begriffen, bei denen die Betroffenen vom Rand in die Mitte des Lebens zurückgeholt werden. Sichtbarer Beweis dafür ist das Wirken verschiedener Berufsgruppen an der seit 2012 im Haus bestehenden Palliativstation. Und seit mehr als zehn Jahren gibt es drei Mal jährlich voll besetzte ökumenische Gedenkgottesdienste, in denen der in jüngster Zeit verstorbenen Krebspatienten gedacht wird. Viele der eingeladenen Angehörigen nehmen zum Teil weite Anreisen auf sich, um oft erstmals seit dem Tod der von ihnen geliebten Menschen wieder dem Klinikpersonal oder der Seelsorge zu begegnen.
Mitarbeitende der Onkologie gestalten den Gottesdienst selber mit, um ihren ehemaligen Patienten noch einmal die Ehre zu erweisen, die sie zum Teil eine lange letzte Lebensstrecke begleitet hatten.
Nach der Predigt haben die Angehörigen die Möglichkeit, Lichter der Erinnerung für die ihnen nahestehenden verstorbenen Menschen anzuzünden. Dabei soll es nicht nur um die weiter wichtige Trauerbewältigung gehen. Es wird auch ermuntert, die Suche nach neuem Sinn im Leben mit allen gemachten Erfahrungen zu beginnen, oder auch innerlich Dankbarkeit auszusprechen für alles Gute vom Anfang bis zum Ende des Lebens derer, die im Gedächtnis lebendig blieben. Als Angehörige treten die Menschen nach vorne begleitet von Musik.
So manche blieben nach dem letzten Gottesdienst Anfang Juli eine Weile, um in sicherem Abstand und doch menschlich-seelisch nahe sich mit Angehörigen des Therapieteams oder der Seelsorge auszutauschen, während die auf dem Altar abgestellten Lichter der Erinnerung noch lange weiter brannten. Die Gottesdienste mussten seit der Pandemie in die Innenstadtkirchen (meist abwechselnd St. Martini und St. Mauritius) verlegt werden.
Der nächste Gedenkgottesdienst für die von Mai bis August Verstorbenen findet am Freitag, den 04. November, um 18 Uhr in der St. Martinikirche zu Minden statt. Alle, die kommen werden angehalten eine medizinische Maske zu tragen (bitte FFP2, wer singen möchte).
Durch besondere Orgelmusik wird der Gottesdienst musikalisch begleitet. Die Angehörigen kommen jeweils als Haushaltsgemeinschaften nach vorne und zünden eine Kerze des Gedenkens für Ihre Verstorbenen an. Die Predigt hält Pfarrer Vogelsmeier, die Liturgie gestalten Priester Ricke
und Angehörige des Therapieteams mit.